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Datenverwertung

Gesendet: Mittwoch, 27. Januar 2021 um 21:58 Uhr
Von: Thomas Die Datenverwertung des Menschen
Ich bin auf diesen Artikel im Rubikon gestoßen https://www.rubikon.news/artikel/der-marktfahige-korper
Mir geht es nicht um die Hiebe auf Bill Gates oder gegen Coronamassnahmen darin, sondern um die aktuelle Thematik „Menschliches Verhalten als verwertbarer Rohstoff“. Ich würde das gerne diskutieren mit denen, die Muße dazu haben. Also Familienmitglieder, die beruflich und/oder familiär ohnehin eingespannt sind, brauchen sich nicht (können aber) angesprochen fühlen.


Gesendet: Mittwoch, 27. Januar 2021 um 23:04 Uhr
Von: Kordula
Ich habe gerade eben kurz reingelesen. Ich beschäftige mich gerade mit dem Buch: „Jäger, Hirten, Kritiker“ von Richard David Precht, 2018 vor Corona geschrieben und da gehen mir auch die Augen auf, was das digitalisierte Zeitalter, die vierte industrielle Revolution, wovon in dem Artikel die Rede ist, alles bedeutet. D.h. ich habe im schnellen Lesen schon einiges aus dem Buch in dem Artikel wiederentdeckt. Finde das sehr interessant und erschreckend zugleich. Irgendwie fühle ich mich so, als wenn ich all die Jahre wo das schleichend passiert ist, verschlafen habe.    Vielen Dank für den Artikel.


Gesendet: Donnerstag, 28. Januar 2021 um 8:42 Uhr
Von: Hans
Eine Entwicklung unter vielen, „Der Plattform-Kapitalismus verwandelt Erfahrungswissen in Marktwissen und Kontrollwissen“, die aber kein Aufreger ist. Nur ein weiterer „Schimmelpilz“ auf dem nahrhaftem Boden Massendummheit und Privatkorruption. Kleine Ablenkung davon, gestrige Meldung, zwei Hessen wollen ihre Rundfunkgebühr bar bezahlen und müssen dieses Recht durch alle Instanzen einklagen. Gestern lese ich, der EuGH hat endgültig abgelehnt, Bargeld geht also nicht. Meldung heute, keine Einigung Brüssel-AstraZenica mit Hauptsitz in Cambridge. Die EU wird vorgeführt. Aber nicht, weil AZ clever ist, sondern (sagt UN-Beschaffungs-Vortragsreisender https://www.huscholz.de/sigfried-schoen.html ) weil verwöhnte EU-Beamte mit tägl. brutto 8 Stunden Sesselpupen nur fuschen. So ergibt nahrhafter Boden allerorten „Pilze“ und „Geschwüre“. Verfasser von Dystopien bauen im Gefolge von George Orwell darauf auf. Aufregung, dass es dann passiert, übersieht, dass auch ganz anderes im Gesamtbild passiert. Die Gemengenlage zeigt, der Mensch ist erlösungsbedürftig. Und auf dem Weg vom Wesen, das vor 450 Millionen Jahren atmen lernte und das Wasser verließ, über das auch heutzutage Animalische (Sex sells, Schnäppchen jagen) in den Genen sich in nochmal 450 Millionen Jahren endlich zum vorherbestimmten Ebenbild Gottes reift, ist zum einen der Einzelne gefordert. Passiert aktuell z.B. bei den solidarischen Landwirtschaften. Zum anderen hat jede Zeit ihre Propheten, z.B. wenig beachtet Muhammed Yunus (Quelle https://fairdeal.wordpress.com/). Thomas hat mir ein Buch geschenkt, dem nur jeder Erfolg beschieden sein sollte und keine Dystopie: „Utopien für Realisten“ von Rutger Bregman. So geht es, um Erfahrungswissen, Marktwissen und Kontrollwissen zu relativieren.


Gesendet: Donnerstag, 28. Januar 2021 um 18:08 Uhr
Von: Josef
Ich tendiere in der Artikeleinschätzung zu Hans seiner Position, soweit ich ihn richtig interpretiere.
Aus meiner Sicht wird die kapitalistische Entwicklung durchaus richtig dargestellt, aber sehr alarmistisch, was mir nicht gefällt. Denn die Suche nach immer neuen Verwertungsmöglichkeiten des zuviel vorhandenen Geldes und so immer größere Teile des gesellschaftlichen Lebens in die kapitalistische Verwertungslogik zu integrieren, erleben und beklagen wir schon lange. Jetzt ist eben auch der Mensch an sich dran. Dass Corona autoritäre und diktatorische Elemente salonfähig macht ist auch bekannt und wird beklagt. Allerdings sollte man die Kuh im Dorf lassen. Ich begrüße es durchaus, wenn dem Staat in außergewöhnlichen Fällen um der Durchsetzung willen solche Handlungsoptionen zur Verfügung stehen. Man muss nicht alles negativ sehen, wichtig ist, die Sache richtig einzuordnen und demokratisch, kritisch zu begleiten. Die Macht der großen (Pharma)Konzerne, der immer größere Einfluß von Gates und Konsorten und die Übernahme von immer mehr staatlichen Aufgaben (z.B. WHO), die Selbstkasteiung und der immer weiter schwindene Einfluß von gewählten Regierenden (auch) durch die Steuergesetze, die Konzerne und Reiche immer weiter entlasten, das alles ist nicht neu und sind Folgen des praktizierten Neoliberalismus.

Und wo bleibt am Ende ein Hinweis, was man tun könnte, sollte? Was sind die Gegenmaßnahmen? Ich finde, so etwas gehört zu einem politischen Artikel dazu. Mir gefällt da z.B. der Aufsatz vom WGBU (aus dem Jahr 2018) viel besser, der die richtigen Fragen stellt zur auf uns zukommenden Digitalisierung und so aufzeigt, was zu tun ist.

Und wer Interesse hat, dem empfehle ich das Gutachten des WBGU von 2019 „Unsere gemeinsame digitale Zukunft“ Was ich als sehr wichtig empfinde ist die Orientierung auf die Nachhaltigskeits-Agenda 2030 der UN und deren 17 SDGs. Überhaupt sollte man deren SDGs (Sustainable Development Goals) in der breiten Öffentlichkeit viel mehr zur Sprache bringen.

Da ich euch nicht mit den 468 Seiten des Hauptwerkes vielleicht überfordern möchte, gibt es auch eine Zusammenfassung mit nur 26 Seiten.

Und wem das auch noch zuviel ist, der kann auf den Artikel der Blätter für deutsche und internationale Politik, Band 1/21, zurück greifen, den ich für sehr gut halte, den ich euch aber wohl schon mal geschickt habe(?). (Zu hören oder lesen auch auf Deutschlandfunk hier)


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